Speziell beim Schießen mit Gewehren, wo der Kopf meist seitlich auf dem Schaft aufliegt, spielen In-Ear-Gehörschützer ihre Stärke aus, da sie keinerlei Behinderung beim Anlegen darstellen. Ebenso können sie unter jeglicher Art von Kopfbedeckung getragen werden, ohne unangenehme Druckstellen zu erzeugen. Was die einfacheren (nicht elektronischen) Modelle allerdings limitiert, ist, dass sie in der Regel nicht regulierbar sind, was ihre Dämmwirkung angeht. Dem setzen z.B. die Sonic Defenders von SureFire ein Zwei-Stufen-System entgegen, das mittels eines einfachen Verschlusses den Hörkanal entweder öffnet oder verschließt. Dadurch müssen sie im Einsatz nicht immer wieder herausgenommen und neu eingesetzt werden.
Die andere Variante sind die erwähnten Kapselgehörschützer, die das Ohr von außen abdichten. Sie werden in passive und aktive Modelle unterteilt. Passive Protektoren wie die beliebten Peltor Bull’s Eye I sind einfache Kunststoffschalen mit Silikon-Dichtungen, die immer und unter jeder Bedingung dieselbe Dämmwirkung haben.
Da jedoch im normalen Betrieb auf der Schießbahn oder im Einsatz nicht permanent die volle Leistung notwendig ist und man somit immer wieder den Gehörschutz abnehmen müsste, um Gespräche oder Befehle zu verstehen, gibt es auch elektronisch geregelte, sogenannte aktive Gehörschützer. Diese nutzen eingebaute Mikrofone, die den Umgebungslärm analysieren und leisere Geräusche sogar verstärken, während sie bei akuter Lautstärke sofort eine komplette Abschirmung bieten. Modelle wie der SportTac oder der Tactical XP von Peltor sind zudem auch mit Audio-Buchsen versehen und können damit als Headset für Funkgeräte verwendet werden, womit sich ihr taktischer Nutzen noch weiter erhöht.