Die folgende Aufstellung soll Dir eine Übersicht der Bundesheer Ränge geben. Die Dienstgrade des Österreichischen Bundesheeres lauten:
Die kleinste organisatorische Einheit ist der Trupp, er besteht aus 2-3 Personen. Eine Gruppe hat 2 Trupps und umfasst 8-10 Personen. Ein Zug hat bis zu fünf Gruppen und damit 30-50 Personen. Eine Kompanie hat drei bis fünf Züge und umfasst bis zu 250 Personen. Ein Bataillon umfasst vier Kompanien und kann 1.000 Personen umfassen. Bataillone werden zu Brigaden zusammengefasst. Eine Brigade umfasst bis zu fünf Bataillone ist damit mehrere tausend Personen stark. Grundsätzlich gilt: Je größer die Organisationseinheit, desto mehr Personen sind dem oder der Kommandantin als Unterstützungspersonal unterstellt. Sie sollen den "Chef" der Organisation dabei unterstützen, die richtigen Entscheidungen zu treffen bzw. dessen Entscheidungen richtig und umfassend umzusetzen.
Dienstgrade helfen bei der Unterscheidung und Einordnung in der Hierarchie des Bundesheeres. Grundsätzlich kann man folgenden Funktionseinteilungen treffen, wobei diese Aufzählung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt:
Soldatinnen und Soldaten am Beginn ihrer Laufbahn werden als Rekruten bezeichnet. Rekruten versehen einfache Dienste, die nach relativ kurzer Ausbildungs- und Anlernphase zu bewältigen sind. Dazu gehören Wachdienste, der Einsatz als Kraftfahrer, Küchengehilfe oder Schreiber (Hilfskraft im Büro). Nach frühestens fünfeinhalb Monaten erfolgt die Beförderung zum Gefreiten. Zahlreiche Rekruten beenden ihren Wehrdienst allerdings auch ohne Beförderung.
Je nach Ausbildungsweg erfolgt die Beförderung zum Gefreiten nach den ersten fünf bis sechs Monaten. Milizsoldaten, die nach dem Grundwehrdienst in den Milizstand versetzt wurden, werden teilweise während der ersten Miizübung zum Gefreiten befördert. Ein Gefreiter übernimmt Aufgaben, die eine abgeschlossene Grundausbildung benötigen. Dazu gehört bereits die Funktion als Kommandant von ein bis zwei Personen. Typische Tätigkeiten sind Fahrzeugkommandanten und Hilfsausbilder.
Die Beförderung zum Korporal kann frühestens nach sieben Monaten erfolgen; zum Zugsführer frühestens nach 12 Monaten. Korporäle und Zugsführer verfügen über eine abgeschlossene Grundausbildung sowie einer fachspezifischen Ausbildung in ihrer Waffengattung. Dazu gehört die Kommandantenfunktion in einem Trupp (3 Personen) einer Panzerabwehrlenkwaffe oder eine stellvertretende Kommandatenfunktion einer Jägergruppe (8 Personen). Soldatinnen und Soldaten mit diesem Dienstgrad sind regelmäßig als Ausbilder von Rekruten eingesetzt.
Wachtmeister ist der erste Unteroffiziersdienstgrad. Er ist nach mindestens 18 Monaten nach dem Einrückungstag erreichbar. Wachtmeister sind Gruppenkommandanten (8 Personen). Sie verfügen über ein breites Feld theoretischer Ausbildung und praktischer Erfahrung von Waffen und Gerät in ihrer Waffengattung.
Oberwachtmeister ist ebenfalls ein Unteroffiziersdienstgrad. In der Praxis zeigt der Prefix "Ober-" an, dass die Person dienstälter als der Dienstgrad zuvor ist.
Stabsunteroffiziere verfügen über eine abgeschlossene Stabsunteroffiziersausbildung. Sie befähigt diese Personen zum Führen von Zügen (bis zu 50 Personen). Stabsunteroffiziere werden auch als Fachunteroffiziere verwendet. Sie sind damit für spezialisierte Dienste wie für das Fernmeldewesen (Funken und Datenübertragung), Bedienerpersonal (u.a. Drohnen, Maschinen) aber auch wirtschaftliche und administrative Angelegenheiten verantwortlich.
Offizierstellvertreter sind – anders als der Name vermuten lässt – keine Stellvertreter von Offizieren. Im Gegenteil handelt es sich um erfahrene und umfassend ausgebildete Unteroffiziere, die verantwortungsvolle Rollen in den Armee wahrnehmen.
Vizeleutnant ist der höchste Dienstgrad der Unteroffiziere. Er oder sie bekleidet wichtige administrative Positionen in Kompanie, Bataillone und Brigade. Dieser Personenkreis ist sehr gut ausgebildet und hat wesentliche Erfahrungen im Umgang mit Waffen, Geräten und Menschen sammeln können.
Fähnriche sind Studenten der Militärakademie. Während ihrer Ausbildung zum Offizier durchlaufen Fähnriche eine dreijährige Ausbildung, in der sie sportlich und geistig laufend gefördert und gefordert werden. Den Abschluss der Ausbildung bildet die Ausmusterung, bei der die Fähnriche feierliche als Leutnante in die Armee übernommen werden. Die Ausmusterung ist frühestens 48 Monate (4 Jahre) nach Eintritt in die Armee möglich.
Leutnante sind mindestens 21 Jahre alt, meistens jedoch zwischen 22 und 24. Sie sind theoretisch gut ausgebildete Führungskräfte des Bundesheeres. Sie nehmen "Junior-Management" Positionen wahr und werden damit als Zugskommandanten und stellvertretende Kompaniekommandanten eingesetzt. Erfahrene Oberleutnante werden bereits mit der selbstständigen Führung einer Kompanie betrraut.
Soldatinnen und Soldaten mit abgeschlossenen Führungslehrgängen und entsprechender Erfahrung werden zum Hauptmann befördert. Personen mit diesem Dienstgrad sind Kommandanten einer Kompanie, Fachoffiziere im Stab eines Bataillons sowie Lehroffiziere an Waffen- und Fachschulen.
Personen mit Dienstgrad Major oder Oberstleutnant sind meistens Offiziere im Stab eines Bataillons oder einer Brigade. Personen mit dem Dienstgrad Oberstleutnant können auch Kommandanten eines Bataillons sein. Diese Offiziere sind zwischen 35 und 50 Jahre alt. Sie bilden die mittlere Führungseben des Bundesheeres. Sie haben fundierte und jahrelange theoretische Führungsausbildungen abgeschlossen und praktische Erfahrung in Einsätzem im In- und Ausland gesammelt.
Ein Oberst wird als Kommandant eines Bataillons oder Offizier im Stab einer Brigade verwendet. Für die meisten Offiziere bildet der Dienstgrad Oberst den höchsten erreichbaren Dienstgrad.
Brigadier ist der erste Dienstgrad im Generalsrang. International wird auch vom 1-Sterne-General gesprochen. Ein Brigadier kann der Kommandant einer Brigade oder einer Organisation, die Brigade-ähnliche Strukturen hat (Waffenschule oder Militärkommando), sein. Brigadiere finden in höchsten Führungsfunktionen Verwendung. In der Regel ist dieser Offiziersrang erst nach Absolvierung des Generalstabskurses möglich, einer fordernden, umfassenden und jahrelangen Ausbildung für die höchsten Führungspositionen des Bundesheeres.
Diese Dienstgrade im Generalsrang (2- und 3-Sterne-General) sind mit der Führung von Kommanden beauftragt. Beispielsweise wird in Österreich das "Kommando Landstreitkräfte" durch einen Generalleutnant geführt, der wiederum durch zahlreiche Generalstabsoffiziere bei der Führung unterstützt wird. Ein Kommando führt Brigaden und Waffenschulen.
Der Dienstgrad General ist der höchste Dienstgrad des Bundesheeres. Über dem General als höchster Soldat steht der Bundesminister für Landesverteidigung, wodurch die Trennung von Politik und Militär sichergestellt sein soll. Der General ist der Chef des Generalstabes, der Führungseinheit der höchsten Ebene des Bundesheeres.